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Veröffentlicht am: | 25. Januar 2025 |
Kein Kükentöten mehr
Neu wurde ab Januar 2025 schweizweit die Geschlechterbestimmung im Brutei eingeführt. Damit schlüpfen ab diesem Zeitpunkt keine männlichen Legetiere mehr und müssen demnach auch nicht mehr getötet werden. Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte der Schweizer Eierproduktion.
Da die Mastleistung der männlichen Legeküken sehr gering ist, eignen sie diese aus Kostengründen nicht für die Fleischproduktion. Aus diesem Grund wurden diese in der Regel bis vor Kurzem als Eintagesküken eingeschläfert. Diese Praxis führte seit Jahren immer wieder zu Kritik. Eier Meier hatte bereits 2017, als erster und bis heute einziger konventioneller Eierhändler, ihren Kunden deshalb die Wahl im Programm Ei mit Bruder angeboten, diese Tiere aufzuziehen und einer sinnvollen Verwertung zuzuführen. Zahlreiche Kunden haben von dieser Gelegenheit profitiert und durch einen höheren Eierpreis die Aufzucht der männlichen Legetiere ermöglicht.
Das Schweizer Tierschutzgesetz würde weiterhin die Tötung der Eintagesküken erlauben. Nun hat aber die Geflügelbranche von sich aus Lösungen gesucht und mit der Geschlechterbestimmung im Brutei einen Weg gefunden, dem Töten der männlichen Legeküken ein Ende zu setzen.
Mit dem generellen Ausstieg aus dem Kükentöten in der Schweiz, verpflichten sich alle Akteure der Geflügelbranche, die Kosten für den Ausstieg in die Preiskalkulationen aufzunehmen, um keinesfalls die Eierproduzenten auf den Mehrkosten sitzen zu lassen.
Fragen und Antworten rund um den Ausstieg des Kükentötens
Wie erfolgt die Geschlechtererkennung im Ei?
Die Eier werden mit der sogenannten Genus Focus Methode auf nicht-invasive (berührungslose) Weise gescannt und klassifiziert. Diese, mit Hilfe der KI-gestützten MRT-Technologie, gewährleistet die Lebensmittelsicherheit des Eis, da sie keine ionisierende Strahlung abgibt und die Embryonalentwicklung schützt. Die Lösung mit Genus Focus ist schonend, schnell und genau und die Mehrkosten sind vertretbar.
Spürt der Embryo Schmerz?
Die Geschlechterbestimmung findet am 11. oder 12. Bruttag statt. Zu diesem Zeitpunkt hat der Embryo noch kein Schmerzempfinden.
Ist die Technologie zu 100% genau. Falls nicht, was passiert mit den «Fehlern» bei der Geschlechtsbestimmung?
Man rechnet mit einer sehr tiefen Fehlerquote. Deshalb werden alle Küken mit dem bestehenden Verfahren nach dem Geschlecht nachkontrolliert. Die dabei aussortierten männliche Küken dienen als Nahrung für Tiere, die beispielsweise in Schweizer Zoos oder Greifvogelparks gehalten werden.
Warum wird der Ausstieg aus dem Kükentöten «AKT» als Branchenlösung derart gezielt hervorgehoben?
Die Kosten für die Geschlechtsbestimmung im Ei fallen in der Brüterei an. Deshalb ist es eine Voraussetzung, dass sich alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette von «Schweizer Ei» dazu verpflichten, die entstehenden Mehrkosten mitzutragen und zu vergüten. Wenn sich Akteure dieser Kette verweigert hätten, wäre das gesamte Unterfangen gefährdet gewesen. Aus diesem Grund wird von einer Branchenlösung gesprochen.
Welche Schlupflöcher bestehen, so dass günstige Legeküken aus einem Drittland importiert und so die Branchenlösung Schweiz umgangen werden könnten?
Das Label Suisse Garantie setzt voraus, dass bereits die Bruteier der zukünftigen Legehennen von Elterntieren aus Ställen in der Schweiz stammen müssen. Die Bruteierproduktion für Legehennen findet also in der Schweiz statt. Importierte Legeküken erfüllen die entsprechenden Anforderungen an Suisse Garantie nicht.
Wie sieht die Situation in umliegenden Ländern aus?
In anderen Ländern wurde der Ausstieg aus dem Kükentöten durch staatliche Gesetze vorgeschrieben. So haben alle Nachbarländer Gesetze erlassen oder angekündigt, in welchen das Kükentöten reguliert wird. Die Schweiz hat hier über die sogenannte Branchenlösung eine freiwillige, vom Gesetzgeber unabhängige Lösung geschaffen. In Deutschland etwa ist das Kükentöten seit dem 1.1.2022 und in Frankreich seit dem 1.1.2023 verboten. Italien hat ein Verbot per 2027 angekündigt und Österreich hat ab dem 1.1.2023 das Kükentöten ebenfalls gesetzlich geregelt. Die deutsche Eierbranche stand dabei aber arg in der Kritik, da offensichtlich viele Legeküken aus Ländern ohne Verbot importiert wurden oder deutsche Bruderhahnküken in Drittländer mit teilweise fragwürdiger Aufzucht exportiert wurden. Das Kükentöten wurde somit ausgelagert, damit auf dem Papier im eigenen Land alles gut erschien!
Geschieht die Geschlechterkennung in der Schweiz generell neu auf diese Art?
Nein, die Biobranche hat, analog dem Programm Ei mit Bruder, beschlossen auf eine Geschlechtererkennung im Ei zu verzichten und die männlichen Legeküken aufzuziehen. Dabei setzt sie auf das sogenannte Zweinutzungshuhn.
Welche Vor- und Nachteile hat die Bio-Methode?
Die Mehrzahl der Akteure der Branche sehen in der Biomethode mehr Nachteile als Vorteile. Das Zweinutzungshuhn legt weniger und kleinere Eier, aber frisst gleich viel Futter. Zudem liegen die Mastleistungen deutlich unter denjenigen der Mastrassen. Das bedeutet, dass unter dem Strich pro Ei bzw. pro kg Fleisch ein viel höherer Futterverbrauch notwendig ist. Zudem müssen für die gleiche Leistung mehr Tiere gehalten werden. Das ist für die Umwelt schlechter und führt zu Mehrkosten.
Was passiert mit dem Programm Ei mit Bruder von Eier Meier?
Mit der Geschlechterbestimmung im Ei wird das Programm in Zukunft überflüssig. Aktuell werden die letzten männlichen Küken aufgezogen. Wir werden deshalb ab Mai 2025 alle Kunden dieses Programm auf «normale» Eier umstellen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind diese Bezüger des Programms «Ei mit Bruder» nicht vom Aufschlag von 2.5 Rappen pro Ei betroffen. Ab dem 1. Juni 2025 bezahlen die Kunden des Programms 5 Rappen weniger pro Ei.